Die Entstehungsgeschichte der Burg Greene

Aufstieg und allmählicher Niedergang

1129 Gründung des Zisterzienser-Klosters Amelungsborn bei Stadtoldendorf, erste Niederlassung im norddeutschen Raum und nördlichster Stützpunkt des Erzbistums Mainz . Die Leine bildete im Bereich Greene (auch Grene) die Grenze zwischen dem Bistum Hildesheim und dem Erzbistum Mainz. Die Gründung wird Graf Siegfried IV. von Northeim zugeschrieben, der auch solcher von Homburg (Burganlage im Vogler bei Stadtoldendorf) war. Das Kloster Amelungsborn besaß große Besitzungen im Raum Greene, Holtershausen, Erzhausen, Bruchhof.
Nach dem Tod erwarb Graf Hermann von Winzenburg (bei Freden/ Leine) 1144 die Homburg. Homburger Edelherren - einstige Burgmannen des Grafen von Winzenburg – gründeten nach dessen Tod 1152 eine eigene Landesherrschaft. Der Braunschweiger Herzog Heinrich der Löwe wurde neuer Eigentümer der Homburg. Die Edelherren verdingten sich dem Herzog.
Nachdem Heinrich der Löwe gestürzt worden war, erhielt der Bischof von Hildesheim seine Besitzungen einschließlich der Homburg vom Kaiser zurück. Er belehnte Bodo von Homburg 1183 mit einer Hälfte der Burg, die andere Hälfte erhielten die Grafen von Dassel als Lehen.
Im Jahr 1308 wurde Burg Greene von den Edlen von Homburg errichtet, um damit ihre Güter in dieser Gegend und eine wichtige Handelsstraße über die Leine in Greene zu schützen. In dem Zusammenhang wird eine wesentlich früher bestehende Burg zum Schutze des Handelsweges vermutet, dessen Existenz bisher nicht nachgewiesen werden konnte.
1409 starb der letzte Homburger, seine Witwe Schonette erhielt das Witwenrecht an der Burg, die nach einem Vertrag vom 09. Oktober 1409 an Herzog Bernhard von Braunschweig vererbt war. Dieses löste Streit mit dem Bischof von Hildesheim aus, dem die Welfen 1414 Burg Greene für 12.000 rheinische Gulden überließen und sich das Wiederkaufsrecht vorbehielten.
1451 gestand der Bischof von Hildesheim dem Braunschweiger Herzog Wilhelm dem Älteren das Recht zu, Burg Greene gegen die vereinbarte Pfandsumme einzulösen. Erst 1499 war es den Welfen möglich, die Summe aufzubringen und Burg Greene mit seinen Besitzungen zurück zu erwerben.
Von diesem Zeitpunkt an wurde Greene offizielles „Amt“ im Herzogtum Braunschweig.

... und der allmähliche Niedergang

1553 zerstörte Vollrad von Mansfeld, der auf Geheiß von Markgraf Albrecht von Brandenburg-Kulmbach plündernd durch Braunschweiger Land zog, auch die Burg Greene. Herzog Heinrich der Jüngere von Braunschweig ließ sie aber unverzüglich wieder aufbauen. Während des Dreißigjährigen Krieges erlitt die Burg wiederum Zerstörungen und fiel nach der Schlacht bei Lutter am Barenberge – 1626 – (jetzt Landkreis Goslar) in die Hand der Kaiserlichen .
Als Sitz des Amtes Greene fungierte die Burg bis 1704, nachdem das nunmehr in Ortsmitte neu errichtete Amtshaus als neuer Amtssitz in Funktion trat. Hier untergebracht waren neben der Wohnung des Amtmanns die Verwaltungs-, Gerichts- und Gefängnisräume, wie zuvor auf der Burg.
Ab 1704 war die Burg nur noch von Tagelöhnern bewohnt. Sie verfiel allmählich und ihre Steine wurden für Gebäude im Dorf verwendet. Bereits 1757 wird vermerkt, dass im Wesentlichen nur noch der Hauptturm vorhanden war. Die letzte Instandsetzung fand 1880 statt, wodurch der Ruine ihr heutiges Bild erhalten blieb.

Baubeschreibung

Die Burg bestand aus der Vorburg und der etwas höher gelegenen Hauptburg, wobei der Bergfried noch heute an der früheren 1,5 m starken Trennmauer zwischen beiden Abschnitten steht. Der Zugang erfolgte von Süden her über eine Zugbrücke über einen Halsgraben. Geschützt war der Zugang über eine kleinere Torwache. Der dreieckige Hof der Vorburg war vermutlich mit Gebäuden umgeben, da noch einige Grundmauern vorhanden sind. Der 25 m hohe Bergfried mit 2,8 m starken Grundmauern hat einen quadratischen Grundriss. Die von der Fläche her schmale Hauptburg bestand aus Gebäuden, deren Außenwände die Burgaußenmauer bildeten. Die Gebäude hatten wahrscheinlich zwei Stockwerke in Steinbau und darüber einen Fachwerkaufbau.

Heute besteht die Greener Burg aus Teilen der ehemaligen Burgaußenmauer, dem wieder errichtetem Bergfried und dem Torbogen zur Oberburg. Vom begehbaren Bergfried hat man einen weiten Ausblick in das Leinetal.

Gedenkstätte für Kriegsgefangene
1953 wurde die Burg zur Bundesweihstätte für die deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkriegs erklärt. In dem zum Ehrenturm erklärten Bergfried sind Petitionen des Bundes der Vertriebenen hinterlegt, welche die Freilassung der Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion forderten. Daran erinnern im Turm Wandschreine der damaligen Bundesländer sowie an der Außenmauer ein Kreuz und eine Gedenktafel.

Quelle: Heimatverein Greene e.V., www.greene.de

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